Autokino

Seit Wochen habe ich diese Idee: Ich müsste mal wieder ins Autokino. Ich habe keine Ahnung, woher diese Idee kommt. Ich habe kein Buch gelesen, in dem jemand da hingefahren ist, es hat mir auch keiner davon erzählt, dass er neulich in einem war, ich bin an keinem vorbeigekommen. Ich bin überhaupt noch nie im Autokino gewesen. Mit dem Auto fahre ich nur, wenn es nötig ist, am Samstag mit dem Gemüse auf den Markt und alle paar Wochen in die Stadt; und ich mache mir nicht viel aus Filmen. Trotzdem blieb die Idee hartnäckig, mit ihrem komischen „wieder“.

Deswegen blättere ich beim Frühstück in der Zeitung durch den Kulturteil. Das Kinoprogramm würde doch vermutlich im Kulturteil stehen, nehme ich an. Im Kulturteil der Zeitung ist es nicht.

Stoffwindelwickeltisch mobil

Meine Bemühungen Stoffwindeln über Selbstnähkurse, Nähsets oder auch fertige Windeln weiter zu verbreiten habe ich eingestellt. Es hörte [in meinem Umfeld] einfach leider keiner richtig zu. Schade, für die Umwelt, die entgangenen positiven Erfahrungen und für ein paar Gleichgesinnte zum Austausch über dies und das und anderes für mich. Der Vollständigkeit halber schreibe ich hier weiter, wie es für uns mit den Stoffwindeln so läuft.

Das Kind ist aus dem ersten Satz Stoffwindeln hinausgewachsen. Es trägt weiterhin Stoffwindeln, jetzt meist in Allsize/Mitwachs-Größen. Manches ist jetzt anders als im ersten halben Jahr: Wenn das Kind keine Lust aufs Windelwechseln hat, kann es das nicht mehr nur über Lautstärke mitteilen, und selbst bei einem kleinen Vegetarier ist olfaktorisch mehr drin als bei einem reinen Stillkind, dafür lassen sich zumindest Windelhöschen auch gut im Stehen wechseln und Baumwollfleece ist eine erfreuliche Materialentdeckung.

Eine ärgerliche Erfahrung, die uns im ersten halben Jahr erspart wurde, sind fies stinkende Stoffwindeln, die sich bei näherer Betrachtung dann als gerade eben feucht, sonst aber völlig in Ordnung zeigten. Die Recherche ergab, dass das wohl durch Handtücher und ähnliches (wenn man die zusammen mit den Windeln wäscht, was wir tun) eingeschleppte Bakterien aus der Welt da draußen verursacht wird und sich besonders gern in Windeln aus mehreren Lagen und entsprechend längerer Trockenzeit einnistet. Das erste halbe Jahr hat das Kind seine Windeln wohl dadurch „saubergehalten“, dass es so viele Windeln, Kleidung, Wickelunterlagen et al besudelt hat, dass in der Waschmaschine gar kein Platz mehr für zusätzliche Wäsche war.

Zur Problemlösung ergab die Recherche, dass man alle vorhandenen Stoffwindeln entweder mit Sauerstoffbleiche bei 90 C° (die das abkönnen, also keine mit Gummizügen oder Überhosen mit Beschichtungen) oder mit einem Hygienespüler wäscht. Man wäscht alle Windeln, weil sie trocken auch mit den Bakterien weiterhin nach nichts riechen, so kann man sie also nicht sortieren und wäscht dann lieber alle, um zu vermeiden, dass eine bakterienbefallende Windel bei der nächsten Wäsche wieder alle beschmutzt. Wer das Thema spannend findet, liest da gern zum Thema weiter, häufig gebrauchter Begriff ist hier ‚Stripping‘ — das bringt dann vielleicht auch den einen oder anderen unterhaltsameren Suchmaschinentreffer.

Manches wurde aber auch besser:

  • der tägliche Windelbedarf liegt bei 3 – 5 für den Tag und einer für die Nacht, es wurde also tatsächlich weniger
  • Windeln ohne Muttermilchstuhl lassen sich viel einfacher wechseln und säubern
  • wenn das kleine Kind irgendwo kniet, hat es manchmal ein kleines Bauarbeiterdekolleté, das sieht sehr lustig aus

 

002 Ich frage mich …

… wieso es, da es doch eine ortsübliche Vergleichsmiete gibt (also dort, wo Mieten sehr teuer ist, Mieten sehr teuer sein darf) keine ortsübliche Kündigungsfrist gibt?

In Köln wartet auf jede freiwerdende Wohnung ganz deutlich mehr als ein potentieller Nachmieter. Die Wohnung während der deutschlandüblichen Kündigungsfrist von drei Monaten leer stehen zu lassen, bedarf also Absicht.

In meinen 15 Jahren Köln habe ich mittlerweile insgesamt mehr als ein Jahr Miete für Wohnungen gezahlt, die ich schon gar nicht mehr bewohnt habe. Makler, Kreuzfahrten, Fachhandwerker, Realitätsverlust und jetzt die Lieferung neuer Möbel im Kundencenter der GAG — für alles das habe ich bezahlt. Während eben diese Wohnungen monatelang fehlten, klar nie lang, aber da ich nun vermutlich gar kein exotischer Einzelfall bin, doch in Summe, ließ es der jeweilige Eigentümer ruhig angehen. In die Gänge kamen sie aber immer zum Ende der von mir gezahlten drei Monate.

Welchen Platz der Gründe für Wohnungsnot wohl „steht leer wegen weil“ belegt? Und welche noch viel fantastischere Mieten ich bezahlen könnte, bezahlte ich sie jährlich nur für 12 statt 13 Monaten?

#wasteless

Einer meiner Ansätze, die Welt ein bisschen besser zu machen als ich sie vorgefunden habe.

Die Toiletten im ICE repariere ich dann ein ander mal.

001 Ich frage mich …

 

  • Wie wäre wohl so das Ergebnis einer Umfrage welche Bereiche der Staat regulieren soll, und welche nicht? Man stellte einfache Fragen: Dürfen große Wohnungen nur an große Familien vermietet werden? Oder darf ein Vermieter das ruhige kinderlose Paar bevorzugen? Sind Immobilien als Investitionsgut wichtiger als als Zuhause? Sollte es eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen geben, da das für die Umwelt und Unfallrisiko besser ist? Sollte gleicher Zeitaufwand gleich entlohnt werden? Rechnet man Ausbildungszeiten, ein Studium, Fortbildungen, ein krankes Kind, ein pflegebedürftiger Elternteil mit ein? etc. pp. Ich fände die Auswertung interessant: Was empfinden die Leute als schützenswert, gerecht? Wo fühlen sie sich in der persönlichen Freiheit beschnitten? Sind sie bereit für die persönliche Freiheit auf Gerechtigkeit zu verzichten? Auf die eigene oder auf die von allen, oder auf die der anderen? Wie viele sind ‚alle‘, wer die ‚anderen‘?
  • Können Migrationsentscheidungen wirklich allein von denen getroffen werden, die ‚drin‘ sind? Was ermächtigt sie dazu, sind sie auf der richtigen Seite, besser, haben diese Seite selbst geschaffen, sich maßgeblich selbst in diese bessere Lage gebracht?
  • Wieso ist es völlig legitim von den Menschen innerhalb Deutschlands zu erwarten, gefälligst dort hinzuziehen, wo Arbeit ist, wenn das aber ein Afrikaner tut, hingehen wo Arbeit ist, hat er darauf kein Anrecht (sagt zumindest die Idee „Wirtschaftsflüchtling“, und sie auf der Grundlage zurück zu schicken)?
  • Wieso wird der Erschaffung und Verwaltung von Gütern ein so viel höherer Wert beigemessen als der Betreuung, Sorge und Pflege von Menschen? Wie ändern wir das?
  • Wenn gerade Sorge und Pflege so wenig angesehen, schlecht bezahlt und insgesamt schwer jahrausjahrein auszuüben sind — ist es nicht nur konsequent gerade diese Arbeiten von Robotern ausüben zu lassen? Schwer vorstellbar? Das will keiner, von einer Maschine gepflegt werden? Warum dann die geringe Wertschätzung gegenüber Menschen, die die Arbeit machen?
  • Wieso reisen die aktuellen Rentner so viel, und bemühen sich mehr darum, es sich gut gehen zu lassen denn ihren Kindern und Enkeln etwas gutes zu über- oder hinterlassen (hier ist weniger das monetäre Erbe denn vielmehr Zeit, Raum und Umwelt gemeint)? Was muss man denn als Kind der Wirtschaftswunderjahre kompensieren?

Genug für heute.